was machst du eigentlich in vietnam?

es kommt ja immer die frage aus westlichen gefilden was wir eigentlich so machen, hier in hanoi.

da ich ja schon vor der abreise nicht der fleißigste blogschreiber war, kann das ja nicht unbedingt als indikator für stress gelten. dennoch: wir machen schon so einiges hier.

von montag bis freitag heißt es ca. um 7 oder früher auf, duschen, phó essen und dann ab auf die uni. die erste hälfte immer an die hanoi university of technology, jetzt auf die national economics university. von 8:30 bis 12:30 gibt es dann lectures. die erste woche von prof. ambos und einem lokalen prof über international marketing foundations und culture in international marketing. dann von prof. rogbeer über entry market strategies und einen lokalen prof. über alles mögliche zu vietnam. diese woche spricht prof. stöttinger über den internationalen marketing mix. insgesamt: viel zum zuhören, einige minicases in unseren gruppen zum nachdenken und doch einige überschneidungen in den vorträgen der vietnamesen. die IMM menschen unter uns langweilen sich auf deutsch gesagt zu tode. manches ist interessant, manches hat man schön des öfteren gehört. bilder von motivierten studenten finden sich übrigens hier und hier.

in der freien zeit gilt es in den 3 wochen, also bis freitag, in internationelen gruppen ein research projekt über counterfeiting durchzuführen. es geht darum herauszufinden was leute dazu bringt fakes zu kaufen und eventuell neue einblicke zu gewinnen und interkulturelle vergleiche anzustellen. das heißt: 1000 wörter über secondary research nach einer woche. 1000 wörter über zwei focus gruppen nach der zweiten woche. interviews, 15 seiten report und final presantation der research findings inklusive vorschläge für unternehmen am freitag bei der closing ceremony. da wir aber meistens erst gegen 2, ev. halb 3 vom gemeinsamen lunch heimkommen und dann um 6 wieder zum dinner „müssen“, das dann meistens erst wieder bis 9 dauert ist das schedule unter der woche relativ knapp. schließlich will man sich ja auch interkulturell austauschen, krank sein, bia hoi trinken gehen, karaoke singen, ein ländermatch spielen und sich sonst brav aufführen. am wochenende will man dann auch raus aus der stadt, sonst könnte man das programm nämlich gleich in wien machen. am ersten wochenende hieß es akklimatisieren und sightseeing mit unseren kollegen aus hanoi, am zweiten handwerksdörfer inspizieren und die parfümpagode, eine der wichtigsten buddhistischen orte der region, erklimmen. letzte woche ist dann eine gruppe nach sa pa, eine andere zur ha long bay (unesco weltkulturerbe) und eine andere an den strand geflüchtet. die zeit ist einfach zu knapp. das land zu groß.

wie auch immer: will man das projekt richtig machen hat man richtigen stress. und selbst wenn man sich einen macht leidet die qualität. weil es mit den ressourcen, der zeit und dem know-how einfach nicht gut sein kann. aber details und einen kritischen kommentar zum projekt gibt’s vielleicht später mal. ist ja immerhin noch nicht fertig das ganze.

jetzt geht es jedenfalls darum zu schlafen und dann die interviews fertig zu analysieren.

hanoi – erste eindrücke

laut, dreckig, bunt, hektisch, langsam, stinkend, bizarr, toller akzent, ordnung im chaos, heiß, feucht, warm, freundlich, …

inzwischen ist es unser zweiter nachmittag hier in hanoi im tra my hotel.

nachdem wir am samstag noch ganz alleine (zu 20igst) die umgebung (hoan-kiem-see, lenin park und den interessanten weg dazwischen am nachmittag, night market und den weg zum highway 4 am abend) erkunden konnten, wurden wir heute von unseren vietnamesischen kolleginnen und kollegen durch die stadt geführt. zuerst zu fuß (zum hoan-kiem-lake und einer riesen statue) und dann per bus zum absoluten heiligtum hier, dem ho-chi-minh-mausoleum (jap, wir durften auch durch gehen), dem ho-chi-minh-museum (nur von draußen), dem präsidentenpalast und uncel ho wohnstätte. was soll man dazu als europäer sagen? irgenwie seltsam das ganze. eigenartige stimmung, irgendwie andächtig und religiös wird der mensch hier betrachtet. wenn che eine pop-ikone ist, ist uncle ho hier eher so etwas wie jesus. wobei für unsere studentischen kollegen das ganze eher unspektakulär kommentieren. man fährt halt aus dem ganzen land am sonnntag nach hanoi um um 8 uhr früh seine aufwartung zu machen.

ansonsten: hervorragendes essen, gutes bier, interessante straßenverkehrsordnung (der vorrang variiert mit der größe des gefährts, keine ampeln, viele hupen), nette menschen, witzige währung, heiß und feucht. klimaanlage im zimmer und nicht überall wo wlan draufsteht ist kontinuierliches wlan drinnen.

morgen ist dann die offizielle eröffnungszeremonie und dann geht’s los mit vorträgen, cases, projekt und co. man darf gespannt sein.

vergangenheit

die vergangenen wochen gingen sehr ruhig zu im hiesigen blog. grund dafür waren die nicht enden wollenden prüfungen an der uni und wu, abzuschließende seminararbeiten, arbeit in der agentur, meisterschaften und diverse andere ausreden. das gute daran: alle prüfungen sind erledigt und inzwischen steht zwischen mir und dem erfolgreichen abschluss des bakkalaureates nur mehr die fertigstellung meiner zweiten bakkalaureatsarbeit. thema des ganzen: virale werbung. rezeptionshoffnungen und wirkungschancen. (bei prof. zurstiege, einem der wenigen kommunikationswissenschafter der sich ausführlich mit werbung beschäftigt.)

interessant an meiner mauen schreibleistung finde ich – als „late-adopter“ im bloggen – übrigens, wie schnell es gehen kann nichts zu schreiben, auch wenn es genügend zu schreiben gäbe. dass auch wenn man viel vor dem pc sitzt und genügend zu schreiben hätte nicht immer alles geschrieben wird. mag vielleicht eine persönliche eigenart von mir sein, aber man hatte ja auch als leser bereits mehrere chancen ebbe und flut in blogs mitzuerleben.